Josef Mertin Weg

Der Themenwanderweg mit dem Titel Josef-Mertin-Weg ist eine Halbtagestour, die sich besonders für Familien mit Kindern sowie heimatgeschichtlich interessierte Wanderer eignet. Der Weg führt zwischen Dissen und Gudensberg zu Orten, um die sich heimische Sagen und Mythen ranken: Kasseler Kreuz, Odenberg, Glissborn, Scharfenstein und Neuselsberg. Schriftsteller und Heimatfreunde wie Jacob Grimm (Deutsche Mythologie, 1835), Karl Lynker (Sagen und Sitten in hessischen Gauen, 1860), Carl Heßler (Sagenkranz aus Hessen-Nassau, 1894) und Emil Schneider (Hessisches Sagenbuch, 1923) haben sie bis in die Gegenwart für spätere Generationen erhalten.

Zu den Heimatfreunden, die bemüht waren, den lokalen Sagenschatz zu bewahren, gehörte auch Josef Mertin, nach dem der Wanderweg benannt ist. Die Erinnerung an Dörfer, die im Mittelalter entstanden und auch bald wieder vergangen sind, so genannte Wüstungen, ergänzt den historischen Bezug des Wanderweges.

Start und Ziel
Start und Ziel ist an der Bushaltestelle in Dissen. Die Tour kann auch von Gudensberg aus am Kasseler Kreuz begonnen werden.

Anfahrt
Mit dem Pkw aus Richtung Kassel über die A 49, AS 12 Felsberg, B 254 nach Dissen / aus Richtung Homberg/Efze über die B 254 nach Dissen / aus Richtung Fritzlar über die A 49, AS13 Gudensberg, K 7, Deute, B 254 nach Dissen (Parkplätze gibt es am Dorfgemeinschaftshaus in 34281 Gudensberg-Dissen, Haldorfer Straße 14).

Mit dem Bus, Expressbus-Linie 500 (Kassel-Gudensberg-Fritzlar-Bad Wildungen) des NVV, an der Haltestelle Gudensberg-Dissen Ost, an der B 25 oder in der Haldorfer Straße aussteigen. In Gudensberg an der Haltestelle Kasseler Straße aussteigen (500 m zum Kasseler Kreuz).

Tourendaten

  • Streckenlänge: 8,5 km, Summe der Anstiege: 130 Höhenmeter, reine Gehzeit: ca. 2,5 Std
  • Rastplätze: Sonneborn mit Schutzhütte und Ostseite vom Odenberg (höchster Punkt der Wanderung)

Streckenführung

Die Strecke verläuft ausschließlich durch eine offene Landschaft. Sie ist nach Süden und Westen durch Basaltkuppen (Lotterberg, Lamsberg, Odenberg und Langenberg) begrenzt, die für den Chattengau charakteristisch sind. Nach Norden und Nordosten bieten sich herrliche Ausblicke auf den Habichtswald bei Kassel sowie zu den waldreichen Mittelgebirgslandschaften von Kaufunger Wald und Söhre.

Anforderungen

Die leichte Wanderung verläuft zum größten Teil auf befestigten Wegen, einige wenige Abschnitte auf Pfaden. Die Strecke zwischen Kasseler Kreuz und Odenberg enthält eine etwas steilere Passage.

Markierung
Der Wanderweg ist rechts herum, im Uhrzeigersinn mit Wegmarken „JM“, Josef Mertins Initialen, markiert.

Wanderkarte/Navigation
Ein Kartenausschnitt kann heruntergeladen werden. Die Streckendaten stehen digital als Track für die GPS-Navigation zur Verfügung.

Anschluss an weitere Wanderwege
Gudensberger Panoramaweg und Gudensberger Runde ARS NATURA 2010: Der westliche Teil des Josef-Mertin-Wegs verläuft zwischen Kasseler Kreuz und Odenberg auf dem Gudensberger Panoramaweg, der auf ca. 21 km zahlreiche FernSichten bietet. Die 17 km lange Gudensberger Runde des ARS NATURA kann im Stadtzentrum auf dem Töpfenmarkt begonnen werden und bietet 17 Kunstwerke am Wanderweg.

Josef Mertin

Josef Mertin wurde am 20.10.1919 in Niederpreschkau am Fuße des LausitzerGebirges, östlich des Elbsandsteingebirges, heute Dolní Prysk in der Tschechischen Republik, geboren.

Er absolvierte eine kaufmännische Lehre und war Soldat im II. Weltkrieg, in dem er schwer verwundet wurde. Nach dem Krieg und der Vertreibung seiner Familie aus dem Sudetenland verschlug es ihn nach Dissen in Nordhessen. In seiner neuen Heimat engagierte er sich sein ganzes Leben lang für seine Mitbürger im sozialen, kirchlichenund politischen Bereich.

Daneben verwirklichte Josef Mertin seine künstlerischen Ambitionen und entwickelte eine perfekte Technik zur Herstellung von Teppichmosaikbildern. Eine Vielzahl dieser Kunstwerke wurde weit über Nordhessen hinaus – in den 1980er und 1990er Jahren in Städten an der Deutschen Märchenstraße und sogar in Japan – bekannt. Sein gemeinnütziges Engagement wurde 1978 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen gewürdigt. Josef Mertin starb am 12.12.1995 in Dissen.

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