Dorla

Der kleine Stadtteil Dorla mit rund 400 Einwohnern südwestlich von Gudensberg ist bekannt wegen seiner Dorfkirche, die mit außergewöhnlicher Bauernmalerei verziert ist und über ein Mansardendach sowie einen barocken Glockenturm verfügt. Das liebevoll arrangierte Interieur der 1718 erbauten Kirche präsentiert sich ausgesprochen vielfältig. Die Symbolik der zahlreichen bildlichen Darstellungen an Empore und Außenwänden scheinen in eine Zeit versetzen zu wollen, in der der Tod noch Mittelpunkt und Reflexionsgegenstand der Menschen war. Auch die Kirchenbänke fallen farblich aus dem üblichen Rahmen. Man findet sie in Marmorstruktur von dunkelbraun über rotbraun bis flaschengrün.

Der rund hundert Jahre alte Friedrichsbrunnen ist bis heute ein wichtiger Treffpunkt für Jung und Alt . Im alten Ortskern stehen zudem viele, schön restaurierte Fachwerkhäuser.

Dass es in einem kleinen Ort auch außergewöhnliche kulturelle Entwicklungen geben kann, zeigt das Beispiel Musikverein Dorla, dessen Mitglieder nicht nur bei den großen Gudensberger Festen, sondern auch zu den Bad Zwestener Kurkonzerten und anderen Gelegenheiten aufspielen.

Als „Durloon“ (abgeleitet von Donar, indogermanischer Himmelsgott) ist das adelige Dorf für das Jahr 1040 erstmals urkundlich verbrieft. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich der Ortsname mehrfach, allerdings blieb die Stammform erhalten. Wie auch in den anderen Stadtteilen lebten die Menschen in Dorla früher vorwiegend von der Landwirtschaft. Besonders stolz ist man daher auf einen Satz, der sich in vielen Lesebüchern fand und wahrscheinlich auf die besondere Fruchtbarkeit des Bodens zurückzuführen ist: „Dorla, Werkel, Lohne sind des Hessenlandes Krone.“

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