Maden

Der Stadtteil Maden gilt als vermutlich ältester Ort Hessens und war viele Jahrhunderte der Mittelpunkt des Chattenlandes. Um das Jahr 800 wird Maden erstmals als „Mathanon“ urkundlich erwähnt. Die Grafschaft Maden war eine der hessischen Gaugrafschaften, in die das fränkische Hessen während und nach dem Ende der Vorherrschaft der karolingischen Konradiner zersplitterte. Aus der Grafschaft Maden entwickelte sich über einen Zeitraum von etwa 250 Jahren die Landgrafschaft Hessen.

Mit seinen zahlreichen Fachwerkhäusern liegt Maden (rund 1200 Einwohner) am Fuße der Basaltkuppe „Maderstein“, welcher von den Einheimischen als Naherholungsgebiet geschätzt wird. Der Stadtteil ist geprägt von seinen landwirtschaftlichen Betrieben, die von der Fruchtbarkeit des Bodens profitieren. Die Mader Heide, der Wotanstein und der Maderstein sind Schauplätze vieler Überlieferungen.

Mader Heide

Die Mader Heide war, so vermuten Heimatforscher, ein chattischer Kultplatz und belegter karolingischer Versammlungsort und bis in das Mittelalter ein Versammlungsort der hessischen Landstände.  Ob es sich um den von Tacitus in Germania beschriebenen chattischen Hauptort „Mattium“ handelt ist nicht zweifelsfrei zu belegen. Im Mittelalter hielten die Gaugrafen von Hessen auf der Mader Heide Thing- und Gaugericht ab. Von einer kleinen Anhöhe wurden Erlasse für die Erhebung von Abgaben ausgesprochen und der Heerbann geführt. Heute wird die Fläche der Mader Heide landwirtschaftlich genutzt. Ein Wegweiser weist vom Gudensberger Ortsteil Maden den Weg zur Mader Heide. In Gudensberg erinnert ein Straßenname an die historische Stätte.

Wotanstein

Ein imposantes Megalithdenkmal findet sich noch heute im Stadtteil Maden: der so genannte Wotanstein. Die von Menschenhand aufgerichtete Quarzitplatte ist fast zwei Meter hoch, 1,2 Meter breit und 0,55 Meter dick. Da in Maden kein Quarzit vorkommt, gehen Archäologen davon aus, dass der Findling im 3. Jahrhundert v. Chr. nach Maden gebracht und aufgestellt wurde. Eine frühgeschichtliche rituelle oder religiöse Nutzung ist zwar nicht nachweisbar, aber aufgrund der auffälligen Häufung von ähnlichen Menhiren im Gudensberger und Fritzlarer Raum durchaus anzunehmen. Es könnte sich um einen heiligen Ort, einen Ort der Verehrung oder eine Opferstätte handeln. Dass man die Verbindung zu Toten gesucht hat, ist ebenfalls anzunehmen.

Der Sage nach wollte der Teufel vom Gudensberger Lamsberg oder vom Maderstein aus die erste Kirche des Bonifatius in Fritzlar, die angeblich aus dem Holz der Donareiche errichtet worden war, mit dem Stein zerschmettern. Der Stein blieb ihm aber beim Werfen im Ärmel hängen und fiel auf das Feld zwischen Maden und Obervorschütz. Die Eindrücke und Löcher am Stein deutete man als Teufelskrallen.

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